Eine „Ohrfeige“ oder zwei? Das originale Korvapuusti-Rezept!

12. November 2021 von Team

Hier ist es – ein Originalrezept des beliebtesten finnischen Gebäcks. Das Korvapuusti-Rezept mit Backanleitung und Fotos haben wir von Jana Stegbauer aus der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. bekommen:

Zum gemütlichen Kaffeetrinken mit Familie oder Freunden gehören für mich die „Ohrfeigen“, oder auf Finnisch „Korvapuustit“. Es ist eine Zimtschnecke, ähnliche den norddeutschen Franzbrötchen.

Das Rezept stammt aus dem Kochbuch „Traditionelle finnische Hausgerichte – Perinteisiä kotiruokia – Finnisch und deutsch – suomeksi ja saksaksi“. Dieses Buch wurde 2018 noch einmal neu aufgelegt und ist auf Nachfragen bei der Deutsch-Finnischen Gesellschaft e.V. erhältlich.

DIE ZUTATEN

DER TEIG

500 ml Milch
50 g Hefe
1 Ei
150 g Zucker
2 Teelöffel Salz
1 Esslöffel Kardamom
Ca. 900 g Weizenmehl
150 g Margarine


Die Füllung

4 Esslöffel Butter oder Margarine
2 Esslöffel Zucker
1 Esslöffel Zimt


Zum Bestreichen

1 Ei
Hagelzucker und / oder Mandelsplitter


Zwei Hinweise zu den Zutaten

Statt einem Stück Hefe kann man natürlich auch Trockenhefe aus der Tüte verwenden. Das mache ich auch meistens so.

Am besten grob gemahlenen Kardamom verwenden, wie Mari Ihn auch im Laden verkauft. Der Geschmack ist intensiver als bei Kardamompulver und ein Röhrchen à 8 g reicht für zweimal Backen von „Korvapuustit“ und ist wieder verschließbar.

Zuerst gebe ich ca. 600 g des Mehls in eine Schüssel, die später luftdicht verschlossen werden kann. Ei, Zucker, Salz und Kardamom dazu geben. Bei Verwendung von einem Hefewürfel, diesen in 500 ml lauwarmer Milch auflösen und dann zum Teig dazu geben. Bei Trockenhefe, diese dazu geben und leicht verrühren. Anschließend die Milch z.B. in der Microwelle, erwärmen, die Margarine schmelzen und beides hinzufügen. Jetzt kann der Teig mit dem Knethacken und dem Handrührgerät vermischt werden. Das restliche Mehl nach und nach dazu geben. Wenn man merkt, dass es mit den Knethacken immer schwergängiger wird, die Ärmel hochkrempeln und mit den Händen weiterkneten.

Ich habe meist ein zweites 1 kg-Paket Weizenmehl zur Hand, da der Teig sehr klebrig ist. Immer wieder Mehl hinzufügen, bis man beim Kneten merkt, dass der Teig zwar noch klebt, sich aber immer mehr zu einer Kugel in der Schüssel formt. Dann die Schüssel verschließen und an einen warmen Ort stellen, damit der Hefeteig gehen kann.

Wenn sich der Teig in etwas verdoppelt hat, muss dieser durchgeknetet werden, damit die Blasen verschwinden. Danach teile ich den Teig in vier etwa gleich große Teile. Die Arbeitsfläche leicht mit Mehr bestreuen und den ersten Teil mit dem Nudelholz dünn ausrollen. Im Originalrezept steht den Teig ausrollen, bis er etwa 1 cm dick ist. Ich rolle ihn viel dünner aus, damit man später mehr Schichten sieht und somit auch mehr Oberfläche für die Füllung hat. Aus diesem Grund brauche ich auch deutlich mehr Zucker und Zimt als oben angegeben.

Jetzt einen guten Esslöffel Margarine schmelzen und mit einem Backpinsel auf dem Teig verstreichen. Ebenfalls mit einem Esslöffel den Zucker auf den Teig streuen und anschließend den Zimt. Ich mag es sehr zimtig, sodass nach dem Backen der gerade neu angefangene Zimtstreuer schon mal halb leer sein kann.

Im Anschluss den Teig eng zusammenrollen und die Teigrolle mit dem Messer V-förmig durchschneiden, in etwa so: _/-\_/-\_ dann den Teig auf die breite Seite „stellen“ und mit der stumpfen Seite des Messers, oder mit dem Messergriff, die schmale Seite des Teigs auf die breite Seite drücken. Danach sieht man an den beiden Enden die „Schnecken“ am besten. Jetzt die Zimtschnecken noch etwas gehen lassen. So auch mit den anderen drei Teilen verfahren.

Den Ofen bei Umluft auf 250°C vorheizen. Während dessen die „Korvapuustit“ mit dem zuvor verquirltem Ei, bestreichen. Wer möchte, kann dass Ei auch mit etwas Wasser strecken, oder auch zwei Eier zum Bestreichen verwenden, je nach Belieben. Dann die „Korvapuustit“ mit Hagelzucker und / oder Mandelsplitter bestreuen. Ich gebe die „Korvapuustit“ für 12 Minuten in den Ofen, wobei ich sie nach den ersten 4 Minuten mit Alufolie abdecke, damit sie nicht zu dunkel werden. Wenn sie nach den 12 Minuten noch nicht durch sind, lieber noch mal in den Ofen schieben, denn niemand möchte noch innen klebrige Zimtschnecken essen. Kosten ist also zwingend erforderlich.

Wenn man nicht genug Freunde und Familie zum Kaffee eingeladen hat, halten sich die „Korvapuustit“ am besten in einer Blechkeksdose ein paar Tage frisch.

Text: Jana Stegbauer

P.S. In Annika’s Little Finland Café & Shop in Hanau könnt ihr natürlich auch frisch gebackene Korvapuustis genießen.

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